| 
 Lage
 
 Alaska liegt als geographisch getrennter US-Bundesstaat im äußersten Nordwesten
 Nordamerikas. Es grenzt im Osten an das kanadische Territorium Yukon, im Süden
 an den Golf von Alaska im Pazifischen Ozean, im Westen an das Beringmeer, die
 Beringstraße und den Tschuktschensee sowie im Norden an die Beaufortsee im
 Nordpolarmeer.[Bearbeiten]
 
 
 
 Landesgestalt / Gebirge / Berge
 
 Im Südwesten von Alaska liegt die schmale Alaska Peninsula, an die sich die
 Alëuten anschließen; sowohl auf der Halbinsel als auch auf der langgestreckten
 Inselkette befindet sich die Alëutenkette, die im Mount Redoubt bis 3.109 m
 hoch aufragt. Im nördlichen Mittelteil des US-Bundesstaats befinden sich die
 Berge der Alaskakette, zu der auch der Mount McKinley - mit 6.194 m der
 höchste Berg dieser Kette und Nordamerikas - gehört. Im arktischen Norden
 erhebt sich die Brookskette, die bis 2.749 m hoch aufragt. Im Südwesten
 ragen die Wrangell Mountains im Mount Blackburn bis 4.996 m, die
 Waxell-Barkley Ridge bis 3.261 m und die an Kanada grenzenden Saint Elias
 Mountains mit dem in Alaska liegenden Mount Saint Elias bis 5.489 m hoch
 auf. Im äußersten Südosten liegt der Alaska Panhandle (Landzipfel), ein
 schmaler Streifen entlang des Pazifiks, westlich der kanadischen Provinz
 Britisch-Kolumbien, dessen Orte größtenteils nur per Schiff/Flugzeug zu
 erreichen sind. Dort liegt auch die Hauptstadt Juneau. Die restlichen Gebiete
 Alskas sind von teils sehr dicht bewaldeten Hügelländern und zahllosen
 Fjorden an der Küste gekennzeichnet.
 Alaska besteht aus drei landschaftlichen Großräumen: der Gebirgskette entlang
 der gesamten südlichen Pazifikküste, der Yukon-Niederung mit seinem Berg-
 und Hügelland sowie der Küstenebene am Nordpolarsee.
 Das Gebirgssystem entlang der Pazifikküste ist ein geologisch instabiles Gebiet,
 in dem es gelegentlich zu Vulkanausbrüchen und Erdbeben kommt. Die Südseite
 dieses Gebirgssystems ist stark vergletschert: Der Malaspina im Südosten Alaskas
 nahe der Küste am Golf von Alaska ist mit 4.275 km⊃2; der größte außerpolare
 Gebirgsgletscher der Erde. An seiner dicksten Stelle weist der etwa 100 km lange
 und bis 65 km breite Gletscher eine Mächtigkeit von mehr als 600 m auf. Zum
 mittleren Teil des Bundesstaates gehören die Niederungen des Yukon und des
 Kuskokwim River. Die Küstenebene im Norden fällt von der Brookskette allmählich
 zum Nordpolarmeer ab.
 Auf dem Gebiet von Alaska befinden sich Tausende Seen, die größten davon
 (Becharof, Iliamna, Naknek und Ugashik) befinden sich auf der Alaska Peninsula
 bzw. am Übergang des Festlands zu dieser Halbinsel.
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Der größte Fluss
 
 Der größte Fluss bzw. Strom des Landes ist der Yukon, der in den kanadischen
 Rocky Mountains entspringt und die Mitte Alaskas in Richtung Westen fließend
 durchschneidet und in das Beringmeer mündet.
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Die größten Städte
 
 Neben der Hauptstadt Juneau sind Anchorage und Fairbanks wichtige Städte.
 StadtCountyEinwohner
 1.4.2000Einwohner
 1.7.2004AnchorageAnchorage260.283272.687JuneauJuneau30.71131.118Fairbanks
 Fairbanks30.22430.435SitkaSitka8.8358.849KetchikanKetchikan7.9227.423Kenai
 Kenai6.9427.379KodiakKodiak6.3346.264BethelBethel5.4716.106Wasilla
 Wasilla5.4697.738BarrowBarrow4.5814.281PalmerPalmer4.5336.163Unalaska
 Unalaska4.2834.325ValdezValdez4.0364.041HomerHomer3.9465.252Soldotna
 Soldotna3.7594.018NomeNome3.5053.592PetersburgPetersburg3.2243.020
 KotzebueKotzebue3.0823.205SewardSeward2.8302.987Liste der Städte in Alaska
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Zucht und Anbau
 
 Nur in den Flusstälern (beispielsweise am Yukon) sind landwirtschaftliche
 Anbaumöglichkeiten vorhanden. Angebaut werden Getreide, Gemüse und
 Futterpflanzen, wobei es nur sehr wenige Anbauflächen gibt. Gezüchtet
 werden vorwiegend Pelztiere.
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Industrie und Wirtschaft
 
 Wegen der großen Waldgebiete ist die Holz- und Papierindustrie eine wichtige
 Einnahmequelle. In den Bergen wird Gold, Kupfer, Silber, Blei, Zinn und Eisen
 abgebaut. In der Fischerei wird überwiegend Lachs und Kabeljau exportiert.
 In Alaska gibt es Kohlevorkommen und eine 1968 entdeckte Erdöllinie. Dies
 lässt Alaska und der Trans-Alaska-Pipeline eine wichtige Rolle auf dem
 Welt-Rohölmarkt zukommen.
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Bevölkerung
 
 Alaska hat 655.435 Einwohner (Stand: 2004), davon sind 69,3 % Weiße,
 15,6 % Indianer, ca. 50.000 Inuit, Aleuten und Indianer (höchster Prozentsatz
 in den USA), 4,1% Hispanics, 4,0 % Asiaten, 3,5 % Afroamerikaner,
 0,5 % Hawaiianer und von anderen Pazifkinseln. Es gibt 221.600 Haushalte.
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Verkehr
 
 Nur sehr wenige befestigte Straßen erschließen den riesigen Bundesstaat.
 Seit 1942 gibt es den Alaska Highway, der Alaska mit dem US-amerikanischen
 Festland verbindet. Ebenfalls von Bedeutung ist der Alaska-Marine-Highway -
 eine Fährverbindung von Bellingham im US-Bundesstaat Washington bis zu
 den Aleuten - der zahlreiche Ortschaften entlang der Inside Passage /
 ɪnˈsaɪd ˈpæsɪʤ/ ansteuert. Von Seward über Anchorage nach
 Fairbanks führt die einzige Eisenbahnstrecke Alaskas, die von der Alaska
 Railroad betrieben wird. Neben den Gütertransporten, werden auch
 Personenzüge eingesetzt, vor allem für die Touristen.
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Ökologie
 
 siehe Arctic National Wildlife Refuge
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Geschichte
 
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Besiedlung und Ureinwohner
 
 
 Alaska war der erste Teil des amerikanischen Kontinents, der von Menschen
 besiedelt wurde. Aus Sibirien kommend, erreichten die ersten Nomaden die
 Gegend vor etwa 16.000 bis 12.000 Jahren über die damals noch bestehende
 Beringia, eine Landbrücke zwischen Asien und Nordamerika. Erst mit dem
 Ende der Eiszeit hob sich der Meeresspiegel, und vor rund 10.000 Jahren
 wurden die beiden Kontinente durch die heutige Beringstraße getrennt.
 Zunächst verhinderte noch eine Eisbarriere ein weiteres Vordringen, erst
 nach einer zwischenzeitlichen Warmzeit öffnete sich ein Korridor und
 ermöglichte die Besiedlung des amerikanischen Doppelkontinents.
 Die heutigen Indianerstämme der Südostküste (Tlingit, Haida, Tsimshian)
 und des Inlandes (Athabasca) sind Nachfahren dieser ersten Siedler, die
 Inuit (Inupiat, Yupik) stammen von einer späteren Siedlungswelle ab.
 Die Vorfahren der heutigen Unangan besiedelten die Aleuten vor rund
 4000 Jahren von Sibirien aus. Diese Völker gehören verschiedenen
 Kulturarealen an und haben entsprechend erheblich verschiedene
 Sozialstrukturen, religiöse und kulturelle Eigenheiten. Einige Stämme der
 Pazifikküste sind vor allem für ihre reichhaltige Schnitzkunst bekannt,
 die sie sich bis in die heutige Zeit bewahrt haben.
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Russische Kolonisation
 
 Der erste Europäer, der Alaska sichtete, war möglicherweise der russische
 Entdecker Semjon Iwanowitsch Deschnjow, der 1648 die Tschuktschenhalbinsel
 umschiffte und so die These widerlegte, dass Amerika und Asien zusammenhängen.
 1728 und 1729 scheiterte der im Auftrag des russischen Zaren segelnde Däne
 Vitus Bering bei dem Versuch, Alaska zu erreichen. Erst 1741 gelang das
 Unterfangen im Rahmen der Zweiten Kamtschatka-Expedition. Den ersten
 Landgang unternahm am 15. Juli des Jahres allerdings der Russe Aleksei
 Tschirikow, Kapitän der St. Paul, des zweiten Schiffs von Berings Expedition,
 in der Nähe des heutigen Sitka. Bering erreichte tags darauf die Küste rund
 600km weiter nördlich - die Schiffe waren zuvor bei einem Sturm getrennt
 worden. Auf der Rückfahrt musste die St. Peter, das Schiff Berings auf der
 später nach ihm benannten Insel anlanden, wo er am 19. Dezember 1741
 verstarb. Der Rest der Besatzung kam im August 1742 wieder im Ausgangshafen,
 dem heutigen Petropawlowsk auf Kamtschatka, an. Von Bedeutung waren
 bei dieser Expedition auch die Beobachtungen des Botanikers und Zoologen
 Georg Wilhelm Steller, der einige amerikanische Tier-und Pflanzenarten erstmals
 beschrieb, darunter auch die nach ihm benannte und heute ausgerottete
 Stellersche Seekuh.
 Ab 1745 erkundeten die Russen ihre spätere Kolonie Russisch-Alaska auf der
 Suche nach Seeottern und ihren wertvollen Pelzen. Weil Alaska aber allzu
 unerschlossen und abgelegen war, waren diese Unternehmungen kaum
 profitabel. 1783 landete Grigori Iwanowitsch Schelikow mit zwei Schiffen
 auf der Insel Kodiak. Nach feindlichen Übergriffen der Koniag-Indianer
 ließ er das Feuer auf sie eröffnen und tötete und verwundete Hunderte.
 Nachdem er so seine Autorität sichergestellt hatte, gründete er die erste
 permanente Siedlung in Alaska an der heutigen Three Saints Bay. 1792
 wurde die Siedlung an die Stelle der heutigen Stadt Kodiak verlegt, die
 sich zum Hauptumschlagsplatz für Pelze auch vom Festland entwickelte.
 Nach einiger Zeit gestaltete sich auch das Zusammenleben von
 Einheimischen und Russen halbwegs harmonisch.
 Der russischen Expansion traten bald Spanien und Großbritannien entgegen.
 Spanien erhob Anspruch auf die gesamte amerikanische Pazifikküste.
 Um diesen Anspruch zu untermauern, entsandte König Karl III. zwischen
 1774 und 1791 mehrere Expeditionen zu deren Erkundung. Eines von zwei
 Schiffen der zweiten Expedition erreichte unter Juan Francisco de la
 Bodega y Quadra 1775 auch Alaska, 1791 gelang dies auch Alessandro
 Malaspina, der im Auftrag der Krone nach der Nordwestpassage suchte.
 Letztlich erschienen den Spaniern die Anstrengungen im Nordpazifik
 jedoch zu kostspielig, und 1819 gab es seine Ansprüche auf. Das Erbe
 der Spanier beschränkt sich auf einige Ortsnamen, darunter der
 Malaspina-Gletscher und die Ortschaft Valdez.
 1778 kartografierte der Brite James Cook den Verlauf der Pazifikküste
 von Kalifornien bis zur Beringstraße und entdeckte dabei den nach
 ihm beannten Cook Inlet, George Vancouver setzte diese Unternehmungen
 1791-1795 fort. Zunehmend drängten in den nächsten Jahren auch
 britische Felljäger und -händler nach Alaska. Die englische Hudson
 Bay Company unterhielt im gesamten frühen 19. Jahrhundert
 Handelsposten in Fort Yukon, am Stikine River und in Wrangell.
 1795 gründete Alexander Baranow rund 10km nördlich des heutigen
 Sitka die erste Niederlassung auf dem Festland, um den russischen
 Alleinanspruch zu verdeutlichen. Schelikow gründete gemeinsam mit
 Nikolai Rezanov die Russisch-Amerikanischen Kompanie, eine
 Handelsgesellschaft, die 1799 von Zar Paul I. auf zwanzig Jahre das
 Monopol für den Pelzhandel in Alaska erhielt. Rezanov schmiedete
 Pläne, die gesamte Pazifikküste Nordamerikas für Russland in Besitz zu nehmen. Nachdem er 1805 die Bucht von San Francisco erreicht hatte, musste er dieses Vorhaben aber auf spanischen Druck hin aufgeben. Noch 1812 errichtete seine Kompanie jedoch einen Handelsposten in Kalifornien - Fort Ross bestand bis 1841.
 Die Aktivitäten der Kompanie waren kaum profitabel, und so übernahm 1818 die russische Regierung die Kontrolle über sie und setzte Ferdinand von Wrangel als Gouverneur ein.
 [Bearbeiten]
 
 
 
 Der Ver-/Ankauf von Alaska
 
 Alaska war für die aufstrebende Weltmacht Russland die einzige Übersee-Kolonie, die aber kaum rentabel und schwierig zu verwalten war. Da die Passage durch das Eismeer zu gefährlich war, führte der einzige Weg dorthin von der damaligen russischen Hauptstadt Sankt Petersburg rund um das Kap der Guten Hoffnung und dauerte mehr als ein halbes Jahr.
 Mit der Zeit wurden die Pelztiere, insbesondere der Seeotter, in Folge der Bejagung immer seltener und das Territorium für Russland immer schwieriger zu unterhalten. Zudem machten die einheimischen Indianer, vornehmlich die Tlingit, den Russen immer wieder Schwierigkeiten. Um die Staatskasse nach dem verlorenen Krimkrieg wieder aufzufüllen, stimmte Zar Alexander II. einem Vertrag zu, den sein Botschafter in den USA, Baron Eduard von Stoeckl, am 30. März 1867 mit US-Außenminister Seward in Washington unterzeichnet hatte. Danach verkaufte das Zarenreich Alaska für 7,2 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten. Der Ankauf war in den USA sehr umstritten. Der Senat stimmte dem Kaufvertrag mit nur einer Stimme Mehrheit zu, und Spötter nannten das erworbene Land Seward's ice box ("Sewards Gefriertruhe") oder auch "Johnsons Eisbärengehege". Am 18. Oktober 1867 ging Alaska offiziell in amerikanischen Besitz über; in Sitka wurde die russische Fahne eingeholt und die Flagge der USA gehisst. Die Datumsgrenze wurde gegen Westen verschoben und der gregorianische Kalender in Alaska eingeführt. So kam es auch, dass die Bewohner Alaskas am 6. Oktober 1867 (nach dem julianischen Kalender) zu Bett gingen und tags darauf am 18. Oktober 1867 aufwachten. Der 18. Oktober ist als "Alaska Day" bis heute ein Feiertag und wird vor allem in der alten Hauptstadt Sitka gefeiert.
 1867-77 wurde Alaska von der US-Armee, 1877-79 vom Finanzministerium und 1879-1884 von der Kriegsmarine verwaltet. Bis 1884 war der Name des Gebiets Department of Alaska.
 Erst danach entdeckte man das erste Gold, was zum bekannten Goldrausch führte. Besonders die Goldgewinnung im Klondikegebiet von 1896 war bis etwa 1945 sehr wichtig. Auch heute suchen noch viele "Goldgräber" nach dem wertvollem Metall.
 Am 3. Januar 1959 wurde Alaska der 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika.
 
 |